Welche Bettlaken fusseln nicht?

Welche Bettlaken fusseln nicht?

Steht ihr beim Kauf eures Bettlakens vor der Frage „Welche Bettlaken fusseln nicht?“ und habt nicht den Hauch einer Ahnung? In diesem Beitrag erfahrt ihr alles über das Fussel-Verhältnis der jeweiligen Stoffe. Seht welches Material Probleme bereitet und welches nicht und verwendet dieses Wissen bei eurem nächsten Bettlaken-Kauf.

Grundlegende Stoffhinweise

Bevor wir uns auf die vielen verschiedenen Stoffe stürzen sind noch einige Aspekte zu erläutern. Auch wenn bestimmte Stoffe Merkmale aufweisen, die das Fusseln begünstigen, kann man nicht alle Textilien eines Stoffes über einen Kamm scheren. Es gibt immer Unterschiede in Herstellung, Verarbeitung und Veredelung. Grundsätzlich bleibt festzuhalten: Je feiner der Faden ist, desto unanfälliger ist der Stoff für die Fusselbildung. Dieses Modell ist zudem durch die Länge der Fäden erweiterbar. Kurzfaserige Stoffe sind eher betroffen, als langfaserige. Dementsprechend sind feine langfaserige Fäden eine gute Lösung. Als Beispiel hierfür dient Mikrofaser wie beispielsweise Polyester. Sie wird synthetisch hergestellt, ist extrem dünn und kann kilometerlang gesponnen werden. Naturfasern hingegen bieten eine größere Angriffsfläche. Dennoch gibt es verschiedene Prozeduren, die die Fusselanfälligkeit beeinflussen:

Mercerisation:

Hierbei handelt es sich um die Veredelung des Baumwollstoffs durch den Einsatz von Natron. Dabei gewinnen die Fasern an Festigkeit, quellen und runden sich. Die chemische Struktur der Fasern ändert sich, wohingegen die Anfälligkeit für das Fusseln steigt.

 Fasern kämmen:

Die Naturfasern werden mittels speziellen Trommel-Kardiermaschinen kardiert und zu einer bestimmten Durchschnittsstapellänge verarbeitet. Gekämmte Fasern sind weniger anfällig für die Fusselbildung als Ungekämmte.

Welche Bettlaken fusseln nicht?

Kommen wir nun zu der Frage, welche Bettlaken wirklich fusseln. Dieses Fusseln wird oftmals auch „Pilling“ genannt und bezeichnet die Knötchen- und Fusselbildung bei Stoffen. Die kleinen Knötchen, die sich bilden, werden „Pills“ genannt. Schauen wir uns nun einmal verschiedene Stoffe und deren Pilling-Verhalten etwas näher an:

Jersey

Der vielverwendete Stoff Jersey besteht zumeist aus Baumwolle und tritt als gestrickte Maschenware in Erscheinung. Er wird nahezu überall dort verwendet, wo Textilien gefragt sind. Da es mehrere verschiedene Arten von Jersey gibt, kann man hier keine endgültige Antwort bezüglich dem Pilling-Verhalten geben. Es steht jedoch fest, dass Jersey und somit auch Bettlaken aus Jersey fusseln können, da die eingesetzten Fasern nicht so fein wie bei anderen Stoffen sind.

Elasthan

Bei Elasthan handelt es sich um eine Kunstfaser , weswegen es äußerst lange und feine Fäden vorweist. Es besticht durch seine glatte Oberfläche und ist äußerst dehnbar und elastisch. Oftmals kommt es auch lediglich zu kleinen Anteilen in Textilien vor. Elasthan für sich ist frei von Pilling und daher stets eine komfortable Wahl.

Flanell

Der Stoff Flanell, oder je nach Dicke auch Biber, ist ein Baumwollgewebe, welches beidseitig angeraut ist und dadurch über eine flauschige geschlossene Faserdecke verfügt. Darüber hinaus ist Flanell widerstandsfähig und elastisch. Bei Flanell-Bettlaken kann es jedoch durchaus dazu kommen, dass die Wäsche kleinere Fusseln und Pills hervorruft.

Frottee

Vor allem in Form von Handtüchern findet Frottee oft Einzug in unsere Haushalte, doch auch als Bettlaken findet es Verwendung. Hierbei besticht es durch seine Widerstandsfähigkeit bei gleichzeitiger Saugfähigkeit. Frottee ist durchaus anfällig für die Fusselbildung. Da dies in erster Linie jedoch dann stattfindet, wenn das Material beschädigt ist, solltet ihr darauf achten, dass ihr es stets ordnungsgemäß wascht.

Weitere nennenswerte Stoffe

Es existieren darüber hinaus natürlich noch viele weitere Stoffe, die für Bettlaken verwendet werden können. Diese sollten bei der Frage nach „Welche Bettlaken fusseln nicht?“ nicht ausgelassen werden. Zum einen ist hierbei Polyester zu nennen. Als Kunstfaser ist es wie bereits angesprochen nicht anfällig für Pilling und daher bedenkenlos anzuwenden. Betrachten wir abschließend noch zwei Naturfaserstoffe. Angefangen bei Perkal: Perkal wird aus Baumwolle hergestellt und besticht durch eine starke Festigkeit kombiniert mit einer glatten Oberfläche. Perkal hat normalerweise feinere Fäden als beispielsweise Jersey und ist dadurch weniger anfällig für Pilling. Da mit zunehmender Feinheit der Fäden auch die Anfälligkeit für Pilling schwindet, ist der Stoff Satin nochmals empfehlenswerter.  Er besteht zumeist aus Baumwolle, manchmal aber auch aus Polyester, und wirkt äußerst edel, da er per Atlasbindung produziert wird. Die, um ein Vielfaches, dünneren Fäden verringern das Pilling-Risiko im Vergleich zu anderen Stoffen erheblich, sodass Satin hervorragend für Bettlaken geeignet ist.

Entstehung der Fusseln

Die Pills kommen zumeist durch lose Fasern im Stoff oder gelöstes Gewebe zustande. Die Reibung des Stoffs mit sich selbst oder anderen Gegenständen sorgt oftmals für dieses Lösen der Fasern und der Knotenbildung. Darüber hinaus hat das Waschen und Trocknen in der Maschine einen negativen Effekt auf die Fusselbildung, da mechanische und thermische Belastung zur Lösung der Fasern führen können.

Beseitigung von Pilling-Rückständen

Sollte es schon zu spät sein und es haben sich bereits Pills gebildet müsst ihr nicht in Panik verfallen. Es gibt genug Möglichkeiten, um diese zu beseitigen. Hierfür könnt ihr einfach auf eine Fusselrolle zurückgreifen. Ihre einfache Handhabung wird euch garantiert keine Probleme bereiten. Darüber hinaus existieren ebenfalls Fusselsteine und Fusselbürsten zur Bekämpfung der ungeliebten Fusseln. Am effektivsten ist vermutlich der Fusselrasierer. Dabei werden ganz simpel alle Pills einfach wegrasiert.

Jeder Stoff hat Vorteile

Wir haben uns eingangs der Frage „Welche Bettlaken fusseln nicht?“ gestellt und können konstatieren, dass bestimmte Merkmale beeinflussen, ob und in welchem Maße Stoffe fusseln. Dabei sind vorrangig Kunstfasern stets eine sichere Wahl, doch auch feinmaschige Naturfasern sind äußerst pillingresistent. Wie jedoch bei so vielen Dingen: In erster Linie hängt die Frage nach dem Pilling davon ab, wie man mit dem Material umgeht. Bei verantwortungs- und rücksichtsvollem Verhalten kann der Pilling-Faktor bei jedem Stoff gering gehalten werden. Nehmt die Informationen aus diesem Beitrag mit und beschränkt euch bei eurer Wahl nicht nur auf diesen einen Faktor, denn: Jeder Stoff hat seinen eigenen individuellen Vorteile!